Turnfahrt 2021 - Einmal Ostschweiz und retour


CL – Eine kleine Sektion des Turnvereins Näfels machte sich am Freitagabend mit Badehose bepackt auf in Richtung luzernisches Ebikon und läutete damit das diesjährige Turnfahrtswochenende vom 2. und 3. Oktober gebührend ein. Das Ziel dieses einmaligen Spezialtrainings war die Indoor-Surfanlage «OANA» in der dort ansässigen «Mall of Switzerland», der zweitgrössten Einkaufs- und Freizeitdestination der Schweiz. Nach kurzer Bekanntmachung mit dem Surfbrett versuchten die tapferen Turner auf diesem alsdann möglichst lange die Balance zu halten, was doch auch den unter widrigsten Um- und Zuständen ansonsten gleichgewichtsstärksten Mannen einige Schwierigkeiten zu bereiten schien. Nicht viele Stürze ins lauwarme Nass später konnte sich ein jeder von uns gar wacker auf der Welle halten und zog so schon bald den einen oder anderen Schwung in die tosenden Wassermassen, bevor uns die wirklichen Cracks wieder ihre waghalsigen Manöver zeigten.

 

Am frühen Samstagmorgen versammelten sich dann auch die jüngeren sowie weitere junggebliebene Näfelser Turner im Dorfzentrum, um zusammen ein weiteres Vereinsabenteuer in Angriff zu nehmen. Die in diesem Jahr von unserem geschätzten Präsidenten Stephan Felder traditionsgemäss im Geheimen organisierte Turnfahrt machte ihrem Namen auch heuer wieder alle Ehre, sollte sie uns dieses Mal nach einigen Autokilometern bis in die tiefsten Gefilde der Ostschweiz geführt haben.

 

In der «Heubodeschüür» auf dem Hof der Familie Schürch im thurgauischen Homburg fuhren unsere beiden Busse zur ersten Aktivität des Wochenendes vor. In einem morgendlichen Wettkampf mit den Disziplinen rund um Tomahawk- und Dartwerfen sowie Pfeilbogen- und Armbrustschiessen massen sich die eifrigen Turner untereinander, wer denn die stets runde Zielscheibe am überzeugendsten zu treffen vermöge. Erst in einem hochdramatischen Stechen wurde schliesslich die definitive Reihenfolge des Siegerpodiums festgelegt, welches sich dank unseren Turnerbrüdern Thomas und Michael sowie Beda aus der altehrwürdigen Näfelser Gerbi auf den Gold- bis Bronzeplätzen als rein Landolt'sche Angelegenheit erwies.

 

Nach einer wohlverdienten Verpflegung inklusive grosszügigem Nachschlag im «Restaurant zur Baustelle» führte uns die Fahrt an diesem sonnigen Samstagnachmittag nach Arbon. Dort angekommen staunte die Truppe nicht schlecht, wurden wir schon auf dem Parkplatz unserer nächsten Destination von saftig-roten Früchten dort prächtig gedeihender Apfelbäume empfangen - ein Besuch in der allseits bekannten «Mosterei Möhl» sowie die Antwort auf die Frage zu erhalten, wie denn ein Apfel überhaupt in die Flasche kommen kann, schien nun auf dem Programm zu stehen. Im Besucherzentrum des Traditionshauses kamen wir nach einem kurzen Einführungsfilm in den Genuss einer persönlichen Betriebsführung durch die Produktionshallen der diversen abgefüllten Getränkespezialitäten aus dem Ostschweizer Familienbetrieb, bevor wir nach einem kleinen Zvieri in Form von handgemachten Apfeltaschen sowie der Degustation diverser hauseigener Erfrischungen die Weiterreise antraten.

 

Nach erneut kurzer Fahrt in die Stadt St. Gallen erwartete uns schon vor der eigentlichen Teamchallenge im «Escape Room» eine knifflige Herausforderung, möchte wohl nicht jeder Bus auch in ein städtisches Parkhaus passen. Um dennoch pünktlich an der nächsten Station anzukommen, setzte die Jungmannschaft unter der Führung unseres Präsidenten zu einem Zwischensprint durch die Strassen der Innenstadt an. In vier Teams aufgeteilt versuchten diese dann innerhalb einer Stunde mittels Lösen spitzfindiger Rätsel aus einem Themenraum zu entkommen, was den meisten der Gruppen in doch ansehnlicher Zeit und mit oder auch ohne ein moralisch unterstützendes Bier in der Hand zu gelingen vermochte.

 

Unterdessen stand nun auch schon der Bezug unserer Unterkunft an, wobei wir uns in der Jugendherberge in Romanshorn für die kommende Nacht einquartierten. Nach einem kulinarisch akzeptablen aber nicht minder amüsanten Abendessen direkt an der Promenade des Bodensees hin entschloss sich die Partyequipe unseres Ausflugsgrüppchens noch zu später Stunde per Zug erneut die Reise nach St. Gallen anzutreten, um das nächtliche Treiben in der grossen Stadt auszukundschaften - nicht nur deshalb sollte es letztlich noch eine eher kurze Nacht werden...!

 

Durch ein ausgewogenes Frühstück gestärkt machte sich die Turnerschar am Sonntagmorgen auf in Richtung Appenzellerland. Der älteste Glarner meinte es dabei an diesem Tag nicht sonderlich gut, liess er uns seine Windeskraft bis hoch in den Alpstein spüren. So wurde das ursprüngliche Programm einer Bahnfahrt auf den Hohen Kasten kurzerhand den durchzogenen Witterungsbedingungen angepasst und wir kamen in den Genuss eines auch aufgrund des seitlich anbrausenden Föhnsturms äusserst intensiven Fussmarsches von Brülisau hoch zum Fusse eben dieses Berges. Nach ausgiebiger Verpflegung der von den Strapazen des Aufstiegs gezeichneten Turner in gemütlicher Runde des «Berggasthauses Ruhesitz» traten wir mit Trottinett und Helm ausgestattet die Talfahrt an, wobei es auch beinahe jedes davon in ganzen Stücken bis nach unten schaffte. 

 

Mit vielen Eindrücken und noch mehr neuen Geschichten wie dieser im Gepäck bestieg die Mannschaft nach einem ereignisreichen Wochenende mit äusserst abwechslungsreichen Programm ein letztes Mal ihre beiden Busse und nahm den Heimweg zurück ins nördliche Glarnerland unter die Räder. Alle sind wir schon gespannt wo uns die Reise im nächsten Jahr wohl hinführen wird und verbleiben bis dahin in freudiger Erwartung frischer Ideen eines für einmal allenfalls deutlich jüngeren Organisationskomitees.

 

Alle Bilder zur Turnfahrt findet ihr hier.